19. Dezember

Erfahrungsbericht2

Meine Geburten in der St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen

Für mich war schon immer klar, dass ich zur Geburt meiner Kinder ins Krankenhaus gehen werde; für eine Hausgeburt fühlte ich mich einfach zu unsicher. Genauso war für mich auch klar, dass ich meine Kinder in Ellwangen auf die Welt bringen wollte, das Klima ist dort einfach viel familiärer. Also hieß es: „Durchhalten bis zur 36. SSW“, dann darf ich nach Ellwangen! Kein Problem, denn alle Drei hatten es nicht eilig und machten sich erst nach dem errechneten Entbindungstermin auf den Weg bzw. die Geburten wurden eingeleitet.

Während den Schwangerschaften spielte ich immer wieder mit dem Gedanken einer Wassergeburt, diese waren dann aber mit Beginn der Wehen immer weg. Bei meiner großen Tochter hatte ich nachts um 3 Uhr einen Blasensprung. Ich war mir aber nicht sicher (im Film ist das ja immer ein ganzer Schwall Fruchtwasser) und wartete daher noch ab ob auch Wehen kommen. Nach einer Stunde mit Wehen im Abstand von ca. 6 Min. beschloss ich dann doch meinen Mann zu wecken und ins Krankenhaus zu starten. Der Sonnenaufgang im Mai über der Basilika in Ellwangen war sehr sehenswert, den bis meine Tochter das Licht der Welt erblickte, dauerte es noch eine Weile.
Um 9.51 Uhr durften wir unsere erste Tochter in den Händen halten. Ich hatte das Glück, dass beim Schichtwechsel um 6 Uhr meine mich zu Hause betreuende Hebamme Katrin kam, also war ein vertrautes Gesicht da. Meinem armen Mann habe ich die Finger ganz schön gequetscht, aber ein bißchen mitleiden dürfen sie ja auch!
Die Hebammen machen wirklich einen super Job! Denn bis Frau Dr. Mickan-Januszewski im Kreißsaal war, war die Kleine schon fast da.

Meine zweite Tochter ließ sich dann noch mehr Zeit und so musste die Geburt 11 Tage nach dem errechneten Termin eingeleitet werden. Nachdem die Tablette gelegt wurde, durften wir erst noch ein wenig spazieren gehen. Mein Mann ging zwischendurch nach Hause um nach der Großen zu sehen und schon platzte die Fruchtblase und die Wehen gingen los. Anders als bei der Großen hatte ich nicht wirklich Pausen zwischen den Wehen und so war meine 2. Tochter schon 1 ½ Stunden nachdem die Fruchtblase platzte gesund und munter auf der Welt. Mein Mann schaffte es gerade noch rechtzeitig dabei zu sein und wieder hatte ich das Glück Katrin als erfahrene Hebamme an meiner Seite zu haben.

Unsere drittes Kind, der kleine Stammhalter, hatte es auch nicht eilig. Da er aber von Gewicht und Größe her als schon sehr gut entwickelt eingeschätzt wurde (tatsächlich hatte er bei seiner Geburt dann 4.300 g und war 56 cm groß), wurde die Geburt schon 3 Tage nach dem errechneten Termin eingeleitet. Diesmal ging ich alleine spazieren, da mein Mann nach den beiden Mädels schauen musste und erst wenns „richtig“ losgehen würde, hinzukommen sollte. Gegen 12.30 Uhr bekam ich dann leichte Wehen und bat meinen Mann sich auf den Weg zu machen. Als ich den Hörer auflegte, platzte die Fruchtblase und so machte ich mich auf den Weg in den Kreißsaal. Wie schon bei meiner großen Tochter hatte ich auch bei meinem Sohn eher Schmerzen im Rücken als im Bauch und das Liegen war eher schmerzhaft. Sr. Martina, welche beim Schichtwechsel kam, meinte ich solle mal das Sitzen auf einem Pezziball probieren, was wirklich viel besser war.
Mein Mann kam als ich in Kreißsaal 1 am Seil hing. Sein Kommentar: „Was hängst denn du so rum?“ begeisterte zumindest die Hebammen. Auch mein Sohn war schon 1 ½ Stunden nach dem Blasensprung auf der Welt – die Wehen dementsprechend heftig. Aufgrund seines großen Kopfumfangs und Gewichts nutzten wir während den Presswehen intensiv die Hilfe der Schwerkraft. Ich musste in die Hocke gehen, gestützt von meinem Mann und einer Hebamme und dieser letzte Impuls half meinem Sohn auf die Welt, ohne Dammschnitt oder –riss. Insgesamt waren bei Joris Geburt 6 Personen im Kreißsaal anwesend. Neben meinem Mann war die Hebamme Sr. Martina mit einer neuen Hebammenkollegin dabei, Frau Dr. Mickan-Januszewski und Frau Mendel-Haag sowie ein armer junger Krankenpfleger in Ausbildung, der einmal eine Geburt miterleben durfte/musste. Nach Rückfrage durfte er sich in eine Ecke des Kreißsaal setzen und die Geburt dort mit sehr blassen Gesicht beobachten.

Das Team von Station 5 und Kinderzimmer kann ich sehr empfehlen. Bei Stillfragen wurde einem immer geholfen; wenn man aber nicht stillen wollte oder konnte, wurde dies auch akzeptiert. Im Stillzimmer hatte man immer einen Rückzugsraum und konnte sich dort auch mit anderen Neu-Mamas austauschen und die Kinderschwestern übernehmen die Kleinen auch mal gerne, damit die Mamas ein wenig schlafen können oder in Ruhe Frühstücken gehen. Entlassen wird man  erst wenn man sich wirklich bereit dazu fühlt und bei Fragen kann man jederzeit vorbeikommen oder anrufen.

Zudem habe ich die Wochenbettbetreuung von Katrin bei meinem Mädels immer sehr genossen, man konnte Unklarheiten klären, das erste Baby-Bad im Eimer unter Aufsicht vornehmen oder sich als Mama auch mal mit einer Bauchmassage verwöhnen lassen. Nach der Geburt meines Sohnes hatte ich keine Hebamme, da Katrin damals selbst Mama wurde. Ich konnte aber bei Fragen jederzeit anrufen!
Dafür herzlichen Dank! Ich wüsste nicht, was ich ohne eine Hebamme gemacht hätte.

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